Hier finden Sie eine Vorstellung von Vorträgen und Workshops der Veranstaltung

TAG 1

MEDIATIVE KOMPETENZ FÜR STRUKTUR IN SCHWIERIGEN ZEITEN 
Gabriele Church I Emanuela Boretzki

Mediative Kompetenz für Struktur in schwierigen Zeiten

In herausfordernden Situationen hilft eine meditative Haltung, komplexe Entwicklungen zu ordnen und Orientierung zu schaffen. Mediative Prozessbegleitung richtet den Blick über die vordergründigen Positionen hinaus: Es geht darum, gemeinsam die dahinterliegenden Interessen, Bedürfnisse, Vermutungen und Befürchtungen zu erkennen. Gelingt ein wechselseitiges Verständnis, entsteht darüber Projekt-Stabilität  – und es öffnen sich neue Handlungsspielräume, die in bewegten Zeiten besonders wertvoll sind.

Unternehmen, die ein neues Projekt planen – sei es ein Windpark oder ein Verwaltungsgebäude – haben die klare Position: „Wir wollen bauen.“ Gleichzeitig betrifft diese Entscheidung andere Personen – Stakeholder - die Anwohner bei einem Windpark oder die Mitarbeitenden im neuen Verwaltungsgebäude, die die Haltung einnehmen können: „Wir sind dagegen.“ So entsteht ein Konfliktsystem, das durch rechtliche Auseinandersetzungen, öffentliche Proteste oder innerbetrieblichen Unmut seinen Ausdruck findet und sich weiter verfestigen kann. Stakeholder-Management ist daher in solchen Prozessen immens wichtig!

Ein Konflikt wird häufig als „beendet“ betrachtet, wenn die Betroffenen ihren Widerstand aufgeben. Doch ungelöste Spannungen bleiben bestehen und treten in anderen Formen wieder hervor – etwa im Imageschaden des Unternehmens oder in einem belasteten Arbeitsklima.

Schöpferische Partizipationsprozesse für Bauprojekte – zukunftswirksam und konfliktpräventiv

Schöpferische Partizipationsprozesse ermöglichen es, die Beteiligten frühzeitig einzubinden und ihre Sichtweisen in die Projektgestaltung einfließen zu lassen. Werden Anwohner oder Mitarbeitende offen und ehrlich in den Dialog einbezogen, entsteht ein wertvoller Informationsraum, der für die Zukunftsgestaltung des Projekts wirksam genutzt werden kann.

In einem solchen Prozess gewinnen alle Seiten ein klareres Bild voneinander. Interessen werden transparent, Bedürfnisse werden gehört, und Lösungen können gemeinsam entwickelt werden. Das wirkt nicht nur konfliktpräventiv, sondern stärkt auch die Akzeptanz und Tragfähigkeit eines Projekts.

Ein mediativer Ansatz schafft damit die Grundlage für partizipative Entscheidungen, die sowohl strukturiert als auch zukunftsorientiert sind – und trägt dazu bei, Veränderungen konstruktiv und gemeinschaftlich zu gestalten.

Nutzen für die Praxis!

Der partizipative Ansatz wird von den beiden Referentinnen an Beispielen aus ihrer Praxis erläutert und mit Übungen vermittelt. Darüber wird der Nutzen deutlich für

  • Bauherren, die wissen wollen, was ihre Mitarbeiter oder der spätere Nutzer des Gebäudes brauchen und wollen,
  • Architekten, die die Grundleistung der LPH 1 – Klärung der Aufgabenstellung - ernst nehmen,
  • Projektentwickler, die wissen wollen, was die Nachbarn von dem Bauvorhaben halten,
  • Generalunternehmer, denen daran gelegen ist, dass der Bauherr sich damit befasst, was er oder der Nutzer tatsächlich braucht,
  • Mediatoren, die im Bereich der Konfliktprävention arbeiten wollen,
  • Projektsteuerer, die ihre Bauherren-Verantwortung weiterentwickeln wollen und
  • alle IPA-Projekte, bei denen es immer auf Klarheit, Eindeutigkeit und gemeinsames Verständnis ankommt.

 

TAG 2

Präsentation der MKBauImm-Arbeitsgruppen 
Klaus Heinzerling

Die MKBauImm Tagung  ist leider nur einmal im Jahr, wie Weihnachten. Aber es gibt MKBauImm Arbeitsgruppen, über die die Mitglieder das ganze Jahr in Kontakt sind, um sich über relevante Anwendungsfelder meditativer Kompetenz fachliche auszutauschen. Aktuell gibt es folgende Arbeitsgruppen:

  • AG WEG Wohnungseigentümergemeinschaft
  • AG Vertragsmediation
  • AG Cross Border
  • AG Theorie-Werkstatt

Die aktuellen Arbeitsgruppen werden bei der Jahrestagung 2026 den Stand und die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen.

In einem anschließenden Workshop werden wir zusammen herausfinden, wo es noch gemeinsame, thematische Interessen gibt. Zu welchen Anwendungsfeldern können sich Mitglieder verbinden? Um Beispielthemen zu nennen:

  • AG  Vertragliche Kooperations- und Konfliktklauseln
  • AG Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung
  • AG Facility-Management
  • AG Projektentwicklung
  • AG Architektur
  • AG Infrastruktur
  • AG Öffentliches Planungsrecht
  • AG Immobilien vererben
  • AG Immobilienbewertung und Immobilientransaktionen
  • AG ?? ......

Bringen Sie Ihre Interessen ein, wir freuen uns auf Impulse !

 

FÄLLE AUS DER PRAXIS
Dr. Sabine Renken  "Moderation"

Mitglieder des MKBauImm e.V. stellen ihre Mediationsfälle vor - es ist immer interessant zu sehen, was verhandelt wird, und wie. Dabei sind auch Fälle, bei denen es mal nicht so gut geklappt hat, darüber diskutieren und daraus lernen wir.